Nicht die Dunkelheit im Keller war das Schlimmste. Nicht die Einsamkeit. Und nicht der Eisenring, an den sein Fuß gekettet war und der seinen Knöchel blutig gescheuert hatte.
Wie in Zeitlupe wandte sich der Mann um. Julia erstarrte. Fast wäre ihr die Crêpe aus der Hand gefallen. Er trug einen Bart. Aber es war sein Gesicht. Der Schock schnürte ihr Hals und Magen zu.
Alles verschwamm vor seinem Auge. Durch die Wasserflut auf der Windschutzscheibe funkelten ihn die Rückleuchten eines LKW an wie die Augen des Teufels, der ihn in die Hölle locken wollte.
Panisch drehte Max sich nach hinten. Der Schweiß brannte in seinen Augen. Wie durch einen Schleier erkannte er die Konturen seines Verfolgers. Der Mörder, hämmerte es in seinem Schädel, der Mörder.
Sieht der beschissen aus, dachte Natalie Börns, als Kleekamp seine Wohnungstür öffnete. Nach seiner Suspendierung hatte er erst wieder den coolen Macho gespielt, doch dem Kommissar fehlte sein Beruf.